Podcasting und YouTube

Das Medium Podcast hat ganz eigene Plattformen hervorgebracht, wie Google Podcasts oder Apple Podcasts. Gleichzeitig haben Podcasts auch Spotify und Amazon Music erobert. Was sie eint: Es sind alles Audio-Plattformen. Doch Podcasts sind sogar schon auf der Video-Plattform schlechthin vertreten: YouTube. Warum das sinnvoll ist, lesen Sie im Blog.  

2005 ging YouTube online, ursprünglich als Video-Plattform. Mittlerweile ist sie für 47 % der weltweit gestreamten Musik verantwortlich (Music Consumer Insight Report, 2018). YouTube hat darauf reagiert und bietet den Service YouTube Music an. Ein erster Schritt in Richtung Audio-Dienst und vermutlich nicht der letzte. Im Oktober 2021 hat das Unternehmen eine Stelle ausgeschrieben, bei der es darum geht, die Podcasts auf YouTube zu “managen”. YouTube investiert demnach in Podcasts. Und umgekehrt? Ist es sinnvoll seine Podcasts dort zu platzieren? 

Popularität

Rund 43 % der Deutschen nutzen YouTube, um Podcasts oder Radiosendungen zum Nachhören abzuspielen. Damit ist YouTube die zweitgrößte Plattform direkt hinter Spotify und noch vor Amazon Music, den Audiotheken der Öffentlich-Rechtlichen, Apple Podcasts, usw. (Online Audio Monitor, 2021). Im Gegensatz zu Apple Podcasts, Amazon Music oder auch Audible benötigt der Zugriff auf YouTube-Inhalte keinen Account. Dennoch ist das Anlegen eines Accounts kostenlos – wovon sich Audible und Spotify Premium unterscheiden. 

Community-Engagement

Laut einer Umfrage von Datareportal (2019) besitzen 79 % aller Internetnutzer:innen einen YouTube-Account. Damit ist YouTube die zweitgrößte Social Media Plattform der Welt. Die Bedienfunktionen sind sehr einfach gestaltet. Per Klick lässt sich ein Kanal abonnieren, ein Gefällt mir setzen, Videos speichern und downloaden. Jeder kann kommentieren oder auf Kommentar reagieren durch Gefällt Mir-Angabe oder durch eine Antwort. Auf anderen Podcastplattformen ist das Kommentieren und darauf Antworten nicht möglich. Auch das Teilen von Inhalten erfolgt problemlos; den Link kann jeder ohne Login aufrufen. 

Ort des Entdeckens

Ebenso wenig erhält man in den Podcast-Apps am Ende einer Podcast-Episode eine Liste an ähnlichen Podcasts, vorgeschlagen durch einen Algorithmus. Es überrascht wenig, wenn viele Menschen durch YouTube neue Marken und Produkte entdecken. Laut Quelle thinkwithgoogle (2019) bestätigen das 90 % der Befragten. Neben Google ist YouTube die zweitgrößte Suchmaschine im Internet (Global reach, 2020). YouTube-Ergebnisse werden auch bei Google angezeigt und sorgt somit für eine bessere Auffindbarkeit.  

Datenquelle

YouTube ist eine Plattform, die es perfektioniert hat, Nutzer:innen möglichst lange auf seiner Seite zu behalten. Dafür erhalten das Unternehmen und Kanalbetreibende wertvolle Informationen über die Nutzer:innen. YouTube stellt somit ein Werkzeug dar, mit dem Sie mehr über Ihre Zielgruppe erfahren. 

Erste Schritte

Wer seine Podcasts auf YouTube hochlädt, der sollte die Plattform als Erweiterung verstehen, nicht als einzigen Kanal. Eine Audiodatei hochzuladen wie bei Hosting-Anbietern ist bei YouTube nicht möglich. Es braucht eine Videodatei, angefangen von einem Standbild in Videoform bis hin zum Live-Mitschnitt der Podcastaufnahme. Der visuelle Aspekt spielt eine große Rolle. 90 % der am besten laufenden Videos haben eigene ThumbnailsUntertitel erhöhen die Chance, dass Ihr Video bis zu Ende gesehen wird (https://tubularinsights.com/subtitles-viewing/ ). Auch Beschreibungstexte sollten Sie nutzen – aus Auffindbarkeitsgründen, aber auch um Informationen, Kapitelmarken und weiterführende Links dort einzubauen. Haben Sie Bildmaterial, das Hörer:innen Mehrwert bietet, dann bauen Sie das in Ihre Videos ein. Mit einfachen Audiogrammen verliehen Sie Ihrer Audiospur Bewegung. 

Die Extrameile

Natürlich können Sie YouTube nutzen, um Ihre Podcast-Episoden anzubieten. Sie können den Kanal aber auch nutzen, um Zusatzangebote zu schaffen: Teilaspekte, die in einzelnen Episoden keinen Platz finden, Highlights und Teaser, vollständige Interviews, die praktische Umsetzung von dem, über das Sie im Podcast sprechen, etc.  

Fazit

Sie möchten, dass Ihr Podcast möglichst viele Menschen erreicht. YouTube ist die zweitbesuchte Website weltweit. Ihren Podcast auf YouTube zu platzieren, bedeutet für Sie zwar Mehraufwand, der aber gering bleibt, sofern Sie nur ein Standbild hochladen. Auf YouTube können Sie Möglichkeiten des CommunityEngagements nutzen und vom Algorithmus und einer besseren Auffindbarkeit im Netz profitieren. Durch Integration von Untertiteln schaffen Sie darüber hinaus ein Angebot für Hörbehinderte. Wenn Sie erfolgreicher werden möchten, dann bedeutet das Mitmischen auf YouTube, dass Sie deutlich mehr Zeit investieren müssen und evtl. externe Dienste dafür in Anspruch nehmen sollten.  

1 Kommentar zu „Podcasting und YouTube“

  1. Pingback: Was du schon immer über Samplerate, Bit Tiefe und Audioformate wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest - Escucha

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