Plattformarbeit – Wenn die App diktiert

Für unseren langjährigen Kunden EZA haben wir mit Arbeitnehmer:innen, Gewerkschaftsvertreter:innen und Menschen aus Forschung und Politik gesprochen, um das System Plattformarbeit zu verstehen. Herausgekommen sind eine dreiteilige Podcast-Serie sowie eine ausführliche Reportage im EZA-Magazine.

Im Sommer 2024 haben das Europäische Parlament und der Rat der EU eine verbindliche Richtlinie auf den Weg gebracht, die den Plattformsektor regeln soll. Mehr als 40 Millionen Menschen in der EU werden von dieser Verabschiedung profitieren. Die Richtlinie soll richten, was seit Jahren für Spannungen zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innenverbänden sorgt.  

Viele Partner von EZA (Europäisches Zentrum für Arbeitnehmerfragen) beschäftigt das Thema. Die Verabschiedung der Plattform-Richtlinie war Anlass, tiefer in Plattformarbeit einzutauchen.  

Wir haben einen Essenskurier in Berlin bei seiner Arbeit begleitet und uns angesehen, welche Arbeitsbedingungen in der Branche herrschen. Nicht nur auf nationaler, sondern auf EU-weiter Ebene. Diese entpuppten sich als so vielfältig wie die Branche selbst. Plattformarbeit umfasst mehr als Essenskuriere und Personenbeförderungen. 

Einsichten aus ganz Europa

Gewerkschaftsvertreter aus Deutschland, Belgien und Italien berichteten uns von ihren Erfahrungen im Umgang mit Plattform-Unternehmen wie Uber und Lieferando.  

Mit Hilfe von Gewerkschaften und Betriebsräten sollten vielerorts Arbeitsbedingungen verbessert werden. Oftmals verhinderten Unternehmen die Bildung solcher Strukturen. Gerichtsprozesse erzielten unterschiedliche Urteile.  

Lange war der Politik klar, dass es so nicht weitergehen kann. Mehrere Jahre sollten vergehen, ehe sich EU-Politiker:innen der Mitgliedsstaaten auf eine Richtlinie einigen konnten. Bis diese in Kraft trifft, suchen Organisationen wie Fairwork das Gespräch mit Plattform-Unternehmen, um schon jetzt die Bedingungen ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. 

Wir haben sowohl mit Fairwork als auch mit einer italienischen Übersetzungsagentur Creative Words gesprochen, die freiwillig ihre Geschäftspolitik umstellt.

Wir haben auch die Richtlinie kritisch betrachtet, uns dazu mit Gewerkschaftsvertreter:innen, Betroffenen und mit dem EU-Abgeordneten Dennis Radtke unterhalten, der bei dem politischen Prozess Schattenrapporteur war.

Entstanden sind Artikel im EZA-Magazine, das in mehreren Sprachen erscheint, sowie eine dreiteilige Podcastserie auf Englisch.  

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