Cover Sackmuseum Nieheim

Das Sackmuseum Nieheim

BITTE NICHT ANFASSEN! #17 – Das Sackmuseum Nieheim 

Show Notes 

Mit dem Slogan “Vom Hodensack bis zum Totensack” hat das heutige Museum nicht nur unser Herz gewonnen. Böhmermann-Fans kennen es vielleicht: Das Sackmuseum Nieheim. Es geht um nicht weniger als die Neuerfindung eines Heimatvereins und des dazugehörigen Heimatmuseums, es geht um ehrenamtliches Engagement, Tom Hanks und um einen Sack auf Reisen. 

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Hilfreiche Links: 

Link zum Digamus-Award: https://digamus-award.de/ 

Hier der Link zur Shortlist: https://digamus-award.de/shortlist/  

Informationen zum immateriellen Kulturerbe Nieheimer Flechthecke:  

https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/flechthecken

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Infos zum Museum:  

Sackmuseum Nieheim 

Wasserstraße 6 
33039 Nieheim 

https://www.sackmuseum.de/

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über BITTE NICHT ANFASSEN!:  

Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser. 

Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast. 

Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht. 

Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen. 

BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für’s Ohr. 

Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/ 

 Wenn ihr als Museum darüber nachdenkt, ob Podcasting etwas für euch ist – hier sind 10 gute Gründe dafür: https://www.escucha.de/gruende-fuer-museumspodcasts/
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Kontakt: 
Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/  
E-Mail: info[at]escucha.de  

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Wollt ihr uns unterstützen?  

Dann schaut doch auf unserer Steady-Seite vorbei: https://steadyhq.com/en/bitte-nicht-anfassen  

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Podcast-Credits:  
  

Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger  
Produktion: Escucha GbR  
Podcast-Grafik: Tobias Trauth https://www.instagram.com/don_t_obey/  
Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)  

Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge! 

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Transkript 

Jana Reineke 

Wir sagen immer vom Hodensack bis zum Totensack ist der Sack irgendwie überall mit dabei im Leben. 

INTRO Bitte nicht anfassen! Museum mal anders 

Ralph 

Hallo und herzlich willkommen zu Bitte nicht anfassen! Dem Podcast eures Vertrauens, wenn’s um Museen geht. Hallo, lieber Lukas. Hallo alle da draußen. 

Lukas 

Ja. Hallo, lieber Ralph. Das Prinzip von Bitte nicht anfassen ist einfach erklärt. Und zwar ist es so, dass einmal im Monat sich entweder Ralph oder ich, wir machen uns auf die Suche nach einem kleinen, skurrilen, alternativen Museum abseits dieser ganz großen Häuser. Und die Idee ist, dass wir euch und uns gegenseitig diese kleinen Museen vorstellen und vor allem aber auch die Menschen zu Wort kommen lassen, die diese Museen betreiben. 

Und uns ist dabei aufgefallen, dass das Faszinierende an dieser ganzen Geschichte ist, dass meistens total verrückte Geschichten innerhalb dieser kleinen Museen schlummern. 

Ralph 

Ich bin auch gespannt, was das heute von der Folge denken wirst. Bevor wir in die Folge einsteigen. Vielleicht ein paar tolle Neuigkeiten. Dieser Podcast ist nicht ungehört geblieben und wir sind bei einem Award nominiert oder bzw in die engere Auswahl gekommen, nämlich beim Digamus-Award. Das sind wir in der Shortlist gelandet in der Kategorie Podcast. 

Lukas 

Ja, das freut uns ungemein und zeigt ja auch, dass irgendwie das Format so ein bisschen zumindest Relevanz hat. Also für uns ist es natürlich super cool. Transparenz halber ist es so, wenn diese Folge veröffentlicht wird, dann wird dieser Preis wohl schon verliehen worden sein. Das heißt, wir wissen jetzt gerade aktuell noch nicht, ob wir den vielleicht sogar bekommen haben oder nicht. 

Lukas 

Aber immerhin, und das können wir mit Sicherheit sagen wir sind auf die Shortlist gekommen und das ist schon für uns Freude genug. Also vielen Dank an alle. Und auch vielen Dank an alle, die für uns gevotet haben für den Publikumspreis. Dankeschön! 

Ralph 

Danke auch von meiner Seite. Kurz zum Digamus-Award Wer denn nicht kennt: Das ist ein Online Preis, der für digitale Projekte im Museums Bereich vergeben wird. Und wir waren da eben mit ganz vielen anderen Podcasts aus verschiedenen großen, mittelgroßen und kleinen Museen aufgelistet und sind jetzt in der Shortlist mit vier anderen tollen Podcasts abgebildet. Und wer sich dafür interessiert wir verlinken auch mal zur Shortlist. 

Lukas 

Genau. Ja, Ralph, in der vergangenen Folge war es auch so, dass ich unterwegs war. Da ging es um die Geschichte des Korkenziehers, des Korkens und wir haben auch einen Einblick bekommen, was eigentlich einen guten Wein auszeichnet und wie das Metier eines Mastersommeliers funktioniert, von dem es weniger gibt als Menschen, die im Weltall waren. 

Lukas 

Ein kleiner Teaser für alle, die die Folge noch nicht gehört haben. Das bedeutet ja zwangsläufig, dass in dieser Folge wirst du mich in ein Museum mitnehmen. 

Ralph 

So ist es. Gleich eine Frage vorneweg. Warst du mal im Heimatverein aktiv? 

Lukas 

Nein. 

Ralph 

Irgendwelche Bezugspunkte dazu? 

Lukas 

Gar nix. Nee. 

Ralph 

Woran denkst du, wenn du jetzt das Wort Heimatverein hörst?  

Lukas 

Boah. Heimatverein. Hmm. Ja, gut. Ich bin natürlich ein bisschen biased wegen bitte nicht anfassen, weil ja viele Museen vom Heimatverein getragen werden. Zum Beispiel das Peitschen-Museum. Das war ja auch vom Heimatverein Killer. Ähm, ich denke wahrscheinlich beim Wort Heimatverein so ein bisschen voreingenommen. Ein paar Leute, die wahrscheinlich alle recht alt sind und irgendwie so das Erbe und die Kultur ihrer jeweiligen Region einfach so ein bisschen promoten wollen. 

Aber ja, keine Ahnung. Ich habe jetzt keinen tieferen Bezug dazu, glaube ich. 

Ralph 

Ja, okay, das werde ich auf jeden Fall in dieser Folge mal auflösen. Aber bevor ich jetzt dazu komm, Zeit fürs Kreuzverhör. Lukas, wo warst du am Abend des 3. November 2012 gegen 20:15? Was hast du da gemacht? Das war ein Samstag. 

Lukas 

2012. Da hab ich noch in Bamberg gewohnt. Es ist ein Samstag. Ich gehe mal stark davon aus, dass ich bei irgendwelchen Kumpels abends zu Hause war und Bier getrunken habe. 

Ralph 

Ah, okay, dann gehörst du also nicht zu den Millionen Deutschen, die sich vor den Fernseher gesetzt haben, um eine ganz besondere Sendung im ZDF zu sehen? 

Lukas 

Lass mich raten Wetten, dass? 

Ralph 

Richtig. Wetten, dass? Und zwar ist es die zweite Sendung mit Markus Lanz als Moderator live aus Bremen und auf der Couch sitzen unter anderem Halle Berry, Barbara Schöneberger, zeitweise auch Robbie Williams, der so ein Dauergast war bei bei Wetten, dass. Und auch Tom Hanks. Und nach etwa 75 Minuten passiert etwas, das für unser heutiges Thema wichtig ist, nämlich der Komiker Atze Schröder, der in dieser Sendung die Assistenz von Markus Lanz ist, fährt auf einem motorisierten Bierkasten auf die Bühne. 

Der trägt einen schwarzen Smoking, schwarze Fliege und kündigt dann an: So, jetzt ist die Lanz Challenge. Und das heißt, Markus Lanz tritt jetzt gegen jemanden aus dem Publikum an, und die Wahl fällt auf Niklas. Niklas. Der sitzt mit seiner Familie im Publikum, ist so ein sportlicher Typ, vielleicht so Ende 30, Anfang 40, und sobald Niklas auf der Bühne ankommt, zaubert Atze Schröder aus dem Bierkasten was hervor, nämlich zwei Säcke. 

Die Challenge besteht nämlich aus Sackhüpfen. 

Lukas 

Ach du Scheiße, da gibt es doch auch diese Ah ja, ja, das hat doch sogar so ein Skandal ausgelöst, oder? Weil Tom Henk sich im Nachhinein darüber beschwert hat, dass es die bescheuerte Sendung war, in dem man es im Leben jemals war. Kann es sein? 

Ralph 

Ja, ja, absolut richtig. Aber für die Leute, die das nicht kennen, erkläre ich das ganz, wie das war. Also, das ist dann so gewesen. Auf der Bühne wurde ein Parcours aufgebaut, der aus menschlichen Pylonen bestanden hat, vertreten durch Oliver Welke, der zu Gast ist. Bruno Maccallini. Wer den jetzt nicht kennt, das ist der Typ aus einer damals sehr bekannten Cappuccino Werbung, der sagt „Ich habe gar kein Auto“, Kennst du den noch? 

Lukas 

Noch nie gehört. 

Ralph 

Ach ja, ich bin mit dem aufgewachsen. Ja, dann eben David Garrett und Tom Hanks, wie du schon angesprochen hast. Und um diese Pylonen sollen die beiden Athleten herumhüpfen, drei Runden lang. Als wäre das nicht schon genug, bekommen die prominenten Gäste noch Kopfbedeckungen aufgesetzt, die den Bremer Stadtmusikanten nachempfunden sind, also Esel, Hund, Katze und Hahn. Und Markus Lanz. Der sagt dann noch zu Tom Hanks: Tom, Sie müssen das nicht machen. 

Worauf dann Tom Hanks antwortet: I have not dignity left. Auf Deutsch: Ich habe sowieso keine Würde mehr. Das Publikum lacht. Später wird sicher Tom Hanks dann irgendwo anders drüber auskotzen über diese Sendung. Na ja, wie dem auch sei, der Anreiz zu gewinnen ist für Niklas hoch, weil es geht um eine Reise nach Las Vegas. Und es ist so, dass beide nacheinander antreten. 

Die hüpfen halt diese drei Runden lang um die Bremer Stadtmusikanten herum und Niklas macht den Anfang. Er startet mit kleinen Sprüngen, hüpft und hüpft und hüpft unter dem Klatschen des Publikums. Nach Runde zwei gerät er ins Straucheln. Er fällt sogar kurz mal hin, rappelt sich auf, fällt dann wieder hin, verliert also Zeit und kommt bei genau 60 Sekunden im Ziel an das Publikum ist begeistert, johlt und klatscht und dann ist natürlich der Druck für Markus Lanz extrem hoch. 

Markus Lanz fängt aber gleich mit großen Sprüngen an und nach 14 Sekunden hat er schon die erste Runde hinter sich. Seine Technik ist auch wirklich gut. Er verliert zwar ab Runde drei deutlich an Geschwindigkeit, hüpft aber letztendlich nach 52 Sekunden über die Ziellinie. Das heißt. 

Lukas 

Er hat gewonnen. 

Ralph 

Er hat gewonnen. 

Lukas 

Kein Urlaub nach Las Vegas. 

Ralph 

Kein Urlaub nach Las Vegas, nicht mal ein Trostpreis für Niklas. Der geht komplett leer aus. Total traurig. Wer aber nicht leer ausgeht, ist das Museum, das ich heute vorstelle. Ton 1. 

Jana Reineke 

Das ist nämlich der berühmte Wetten sack. Und diesen Sack hat Markus Lanz dann hinterher dem Museum übergeben. Das heißt, es ist auch ein Sack mit berühmter Geschichte dahinter. 

Lukas 

Ich weiß, in welchem Museum du warst, ohne es zu wissen. Du warst im Sack Museum, richtig? 

Ralph 

So viele Sack Museen gibt es ja auch gar nicht. 

Lukas 

Das berühmte Museum ist was ja auch zum Beispiel schon durch Jan Böhmermann gefeatured wurde. Ja, cool, schön, endlich. Wir haben den Klassiker. Jetzt will ich wirklich gespannt. 

Ralph 

Also heute geht es ums Sack Museum Nieheim. Es geht um verschiedene Säcke, die ich dir vorstellen werde. Aber es geht auch darum, wie sich ein Museum neu erfinden kann und welche Rolle dabei die örtliche Gemeinschaft spielt. 

Lukas 

Super. 

Ralph 

Also Nieheim hast du ja schon erwähnt. Wer das nicht kennt, das ist eine Kleinstadt im Nordosten von Nordrhein-Westfalen und die nächstgrößere Stadt ist Paderborn, liegt rund 30 Kilometer westlich davon. Die Kernstadt von Nieheim macht so 2500 Einwohner aus. Dann gibt es noch im Umkreis ein paar 1000, also insgesamt unter 10.000 Einwohner. Und abgesehen davon, dass Nieheim jetzt bekannt ist für das Museum durch durch Böhmermann beispielsweise ist es noch für was anderes bekannt, und zwar für die Nieheimer Flechthecke. 

Hast du von der schon mal gehört?  

Lukas 

Nein. 

Ralph 

Weil sie gehört zum immateriellen Kulturerbe und ist ein bisschen aus wie so ein natürlicher Zaun. Ich werde da auch in die Shownotes reinpacken, dass man sich das noch mal bildlich vorstellen kann. Also es sieht ein bisschen aus wie so ein natürlicher Zaun aus Weiden, Haselnuss, Sträuchern, aber auch wilde Rosen sind da verflochten und das ist eine Hecke, die ganz nützlich ist, weil die liefert einerseits Brennholz, aber auch Nahrung für Mensch. Durch diese Nüsschen zum Beispiel, aber auch für Tiere. Und vor allem ist es halt ein wichtiger Lebensraum für die Tiere. Also eine sehr große Brutstätte für Vögel ist das zum Beispiel. Ja, das ist jetzt das bekannteste, abgesehen vom Museum. Und das Museum selbst. Das ist ein Gebäude, das jetzt nicht ein fancy Museum ist, sondern das ist ein Backsteinbau aus dem frühen 20. Jahrhundert und hat früher als Landhandel gedient. 

Also da wurden halt Waren verkauft. Und dann musst du das so vorstellen, dass du das über so eine Außentreppe betrittst. Vielleicht so acht Stufen oder so geht man da hoch und dann ist es ein mehrstöckiger Bau, den man betritt mit alten dicken Holzboden. Es gibt auch noch den Dachstuhl in alter Form. Und das Museum, Das beginnt im ersten Obergeschoss. Wo wir schon beim Beginn sind, 

das Sack Museum, das ist aus einem anderen Museum heraus entstanden. Das soll dir aber Jana Reineke erzählen. Die hast du gerade vorhin schon gehört. In dem ersten Ton Jana Reineke ist im Vorstand des Heimatvereins Heim und im Arbeitskreis Sack Museum. Und die hat sich ja Zeit genommen, mich da durchzuführen. 

Jana Reineke 

Es gab dann erst dieses Heimat Museum, wo man sich dann aber irgendwann gedacht hat Ah, erst mal haben wir zu wenig Platz. Und das war hier in der alten Schule, das ist auch ein Gebäude in Nieheim, zum anderen möchten wir irgendwie auch mehr Menschen nach nebenan locken, die nicht das 25. Heimatmuseum sich angucken wollen, sondern die was Besonderes sehen wollen. 

Und wir sagen immer vom Hodensack bis zum TotenSack ist der Sack irgendwie überall mit dabei im Leben. 

Lukas 

Bester Slogan was ich jeweils gehört habe: Vom Hodensack zum Hosensack. 

Ralph 

Zum Totensack. 

Lukas 

Vom Hodensack zum Totensack. Und was man ja nicht vergessen darf den Hoosesagg. 

Ralph 

Hä, was ist denn der Hoosesagg? 

Lukas 

Da war nen Museum. Da waren wir drin. 

Ralph 

Ach ja! Na ja, ich war nicht im Museum. 

Lukas 

Ich war okay. Also gut. Vom Hodensack zum Totensack. Sehr schön. 

Ralph 

Ja, Also du hörst schon. Es ist nicht so bierernst wieder das Thema Sack verkauft wird, aber es soll halt sensibilisieren für Sack und zeigen, dass Säcke sich halt durchs ganze Leben ziehen. Vom Hodensack bis eben zum Totensack, in dem man dann ja verpackt wird. Und ganz wichtig auch hierbei, dass das Wort Sack hier ein bisschen frei ausgelegt wird im Museum. Also es gibt da auch Beutel, Taschen, Tüten und andere ähnliche Behälter zu sehen. Ich muss auch dazu sagen, es ist jetzt kein Museum, da gehst du rein und dann kriegst du den Abriss über die Geschichte der Säcke oder so. Wen das jetzt interessiert: Ganz kurz kann ich ja erwähnen, Säcke sind wirklich schon sehr alt. Das sind schon in der Bibel erwähnt worden, Aber es geht natürlich noch weiter zurück. Man findet auch auf Hieroglyphen, zum Beispiel Abbildungen von Säcken bzw. Beuteln oder Taschen, die die Leute getragen haben. 

Lukas 

Ich denke mal, dass Säcke so alt sind wie die Menschen. Ja, überleg dir mal so einen Steinzeitmenschen oder noch früher, wenn die irgendwelche Lebensmittel als Jäger Sammler transportieren mussten, dann hatten die halt wahrscheinlich aus Fellen Säcke gemacht. 

Ralph 

Immer, immer in die Hände rein.  

Lukas 

Was wenn die Wasser transportieren mussten?  

Ralph 

Ja, du hast recht. Natürlich. Zurück zum Museum. Jana Reineke hat ja erzählt, dass sie nicht einfach das Heimatmuseum als klassisches Heimatmuseum weiterführen wollten, sondern dass sie dann das Museum draus gemacht haben. Dafür verantwortlich ist jemand anderes aus dem Heimatverein, mit dem ich leider nicht gesprochen habe. Ulrich Pieper. Der kam tatsächlich einfach so mal auf die Idee und hat gesagt Hey, Sack ist doch irgendwie. Jetzt war es aber so, die mussten ja jetzt erst mal irgendwie anfangen, da diese ganzen Säcke ranzukarren und wie die das gemacht haben, das soll dir Jana Reineke mal selbst erzählen. 

Jana Reineke 

Diese Menschen, die hier im Verein engagiert waren, das waren wirklich sehr engagierte Menschen, die auch unter anderem dafür gesorgt haben, dass dieses Haus auch umgebaut wurde. Und die haben in der Anfangsphase dann tatsächlich diese Säcke zusammengesucht und haben geguckt, was hat man selber im Haushalt, was findet man aber hier vielleicht nie heim, auch in Haushalten? Was gibt es, was Menschen vielleicht einfach auch noch in der Ecke haben und sagen so, Ach, das passt total gut. Und irgendwann durch Ja, ich sag jetzt auch mal ja, heute würde man Marketing sagen bzw. auch Bekanntheit durch dieses Museum. Und irgendwann ist es dann auch ein Stück weit zum Selbstläufer geworden. Also es ist mittlerweile so, dass wirklich Menschen und sehr regelmäßig ich würd jetzt mal behaupten im Wochentakt wirklich Säcke zusenden, die wir uns anschauen und dann gegebenenfalls eben auch einen Platz hier im Museum finden. 

Lukas 

Ja, cool. Also Community Project und einfach aus einem Thema dann irgendwie ein Museum gemacht mit viel Gemeinschaftsarbeit. Klingt super. 

Ralph 

Ja, und so gibt es halt jetzt eine Vielzahl an Säcken zu sehen. Insgesamt 7000 Säcke. 

Lukas 

Ja okay, aber wenn ihr zum Beispiel des Mottos Vom Hodensack bis zum toten Sack, dann nehme ich mal an, dass die keine Hoden Säcke ausgestellt haben. 

Ralph 

Doch. Ach so, äh ja, nicht wortwörtlich Hodensack. Aber wenn man den Begriff ein bisschen weiter nimmt, dann ist eine Unterhose in gewisser Weise auch ein Hodensack. 

Lukas 

Weil es quasi den. 

Ralph 

Hoden. 

Lukas 

Die Metaebene in einen Sack rein. 

Ralph 

Aber du hast Recht, den Hodensack selber nicht. Den bringen ja die Besucher zum Teil mit. Und diese ganzen Säcke, dies sind nicht einfach irgendwie so reingeworfen worden in dieses Museum, sondern da ist schon ein Konzept dahinter, dass das in Themenwelten aufgebaut ist. Das heißt, es gibt gleich zu Anfang so eine Kinderabteilung, wo man zum Beispiel das Sackleinen des Sandmännchen findet oder auch den Sack vom Nikolaus oder auch was über das Märchen Knüppel aus dem Sack. 

Und wenn man weitergeht, dann landet man schnell in der Küche, die übrigens die Küche von Jana Reinekes Großeltern ist. Also sie ist aus den 50er Jahren eine Küche und da sieht man halt so alltägliche Säcke wie jetzt zum Beispiel. Ja, so eine Art Sack um eine Teekanne herum, die die Teekanne warmhält. Oder auch ein Teebeutel. Natürlich, logischerweise, wenn man jetzt Sack weiter fasst. Es gibt aber auch einen Sack für Brötchen, Kohlensäcke. Ganz, ganz normale Sachen eben. Eine andere Themenwelt umfasst das Schlafen, und das sieht man im Bett mit dem Strohsack, in dem man früher gelegen hat und darüber schnell eine Leine auf der Unterwäsche gehängt ist. Und da haben die auch Säcke angeordnet, nämlich den Spitz Tüten BH zum Beispiel oder auch Schinken Beutel. Sagt dir das was? 

Lukas 

Nein. 

Ralph 

Das ist ein alter Begriff für eine Unterhose, weil der den Popo; das ist der Schinken sozusagen. 

Lukas 

Okay, verstehe. 

Ralph 

Und auch gleich daneben. Ich weiß nicht, ob das Zufall ist oder so, gleich daneben finden sich Kotztüten und dann geht es aber weiter zum Apotheker Schrank mit Arznei Tüten. Und es gibt halt nicht nur diese Themenwelten, sondern es gibt auch mehr. Ich sage jetzt mal Säcke mit Eigenschaften. So habe ich das jetzt zumindest für mich verortet, nämlich prominente Säcke wie den Wetten, dass. Sack zum Beispiel. Aber es gibt auch musikalische Säcke. Wenn man jetzt überlegt Dudelsack ist ja auch ein Sack oder lustige Säcke, den lach sag beschützende Säcke, also Airbag oder Sandsäcke gegen Hochwasser. 

Lukas 

Oder den Schlafsack. 

Ralph 

Oder den Schlafsack. Genau so, du kommst endlich in die Denke rein. Es gibt auch einen Filter Beutel aus einem Atomkraftwerk, was jetzt nicht so alltäglich ist und auch sportliche Säcke wie das Lieblingsobjekt von Jana Reineke, das sie dir mal beschreiben soll. 

Jana Reineke 

Das ist nämlich unser Boxsack, den wir haben. Und das ist nicht nur, um meine Aggressionen loszuwerden, nein, so oft box sich da nicht drauf. Aber manchmal schon. Das ist tatsächlich ein Boxsack von Klitschko, den wir hier hängen haben. Der Trainer von Klitschko hat den uns tatsächlich sogar persönlich vorbeigebracht, ist auch signiert und das finde ich, ist schon ziemlich cool. 

Lukas 

Ja, das ist wirklich ziemlich cool. Also gut. Schlafsack, Boxsack, alles Mögliche. Hodensack. Was ist dein Lieblingsobjekt gewesen, als du da Museum warst? 

Ralph 

Mein Lieblingsobjekt in dem Museum war ein relativ unscheinbar aussehender Sack. Das war so ein weißer Leinensack mit Trageriemen. Der wurde nämlich genäht zu einem Rucksack und hat eine kleine Geschichte zu erzählen. 

Jana Reineke 

Rucksack genäht im März 1945 in einer Rostocker Privatwohnung von der Ehefrau eines Polizeikommissars. Die Familie bereitete sich auf ihre Flucht vor der anrückenden Roten Armee vor. Das heißt, es ist ein Rucksack, der eben im deutschen Kontext sozusagen entstanden ist. In diesen Rucksack kamen Lebensmittel, Wertsachen, die man nicht zurücklassen wollte. Und Oma Müller, steht hier so schön, nähte für jede Familienmitglied so einen Rucksack aus alten Leinen. 

Die zusätzliche Story, die es zu dem Sack gab, ist, dass dieses Leinen, was sie dafür genutzt hat, schon damals aus der Fabrik ihrer Herkunftsfamilie sozusagen entstanden ist. Das heißt, sie hatten eine Fabrik von 1850, genau aus dem Kreis Güstrow. Und dieses Leinen hat sie verwendet, um dann ihrer Familie etwas Gutes zu tun, um eben auf der Flucht hilfreich zu sein. 

Lukas 

Cool, Das ist wirklich eine gute Geschichte. Da könnte man ein richtig schönes Buch draus schreiben. Wie quasi in Stoff Leinen über die Jahrzehnte eine deutsche Familie begleitet hat von einer kleinen Fabrik 1850 bis hin zu Keine Ahnung, dass es dann eben zu ja einem Sack oder einem Rucksack wurde, dem improvisierten Rucksack, der dann bei der Flucht geholfen hat und keine Ahnung, was danach damit passiert ist. Keine Ahnung, aber ich finde, es ist so total spannend oder eine Geschichte aus der Perspektive von diesem Sack zu schreiben. 

Ralph 

Stimmt, die Reise des Sacks. Also ich habe da auch gefragt, woher die jetzt den Sack genau haben und die Nachkommen haben diesen Sack dann an das Museum gespendet. Das heißt ich weiß jetzt gar nicht, wie viel Wissen um die Geschichte dieses Sacks da noch vorhanden ist. 

Lukas 

Ja, aber sie haben zumindest die Geschichte rekonstruieren können. Also ich denke mal, wenn du das nicht aus Familien Überlieferungen gemacht hätten, dann wer soll das denn sonst rekonstruieren? Also ich denke schon, dass sie sich damit auseinandergesetzt haben. Also sollte diese Familie zufällig diesen Podcast hören, ganz zufällig, dann setzt sich mal mit uns in Verbindung. Das klingt nach einer guten Geschichte. 

Ralph 

Als die würden wir auf jeden Fall erzählen. Klar, das war der Oberhammer. Ja und ich fand es also schön, dass dieses kleine, unscheinbare Teil Sack, wenn man jetzt heutzutage an Sack denkt, oft an Müll. Sack, das da nichts Besonderes, Aber das war halt wirklich was Besonderes und vielleicht auch lebensrettend. Das in gewisser Weise. Und das hat mich dann auch erinnert an das Museum aus unserer letzten Episode, nämlich das Museum der unerhörten Dinge, wo es auch darum ging, dass ein alltäglicher Gegenstand durch den Kontext so wirklich an Wert gewinnt. Und das ist ja hier eindeutig der Fall. 

Lukas 

Übrigens wir waren ja vor zwei Wochen auf dem Spotify All Ears für Podcaster:innen (eine Konferenz der Podcastbranche Deutschland) und da habe ich beim Kumpel gepennt und der hat mir erzählt, dass sein Dojo direkt neben dem Museum der unerhörten Dinge ist und er da noch nie drinnen war.  

Und er hat gesagt, er geht und rein. Also Lukas, der heißt genauso wie ich. Ich hoffe, dass du diesen Podcast hörst und ich hoffe, dass du jetzt ins Museum der unerhörten Dinge gegangen ist. 

Ralph 

Ja, bitte, es lohnt sich. Zurück zum Museum und zurück zur Geschichte. Bei dem Rucksack hat man jetzt auch gehört, dass es da eine zusätzliche Geschichte zu gibt. Und so gibt es auch bei dem Museum eine zusätzliche Geschichte, die ich jetzt kurz noch erzählen möchte.  

Lukas 

Bitte. 

Ralph 

Du hast ja aus den Interviewtönen wahrscheinlich schon herausgehört, dass es im Hintergrund ein bisschen lauter war. 

Lukas 

Ja, ich wollte gerade fragen, wie viele Leute da eigentlich sind. 

Ralph 

Aber lustigerweise war ich der einzige in dieser Ausstellung. 

Lukas 

Häh? 

Ralph 

Ja, weil das Museum ist ja im ersten Obergeschoss. Es gibt aber noch das Erdgeschoss bzw. ein bisschen Untergeschossartig ist das und das wird vermietet. Das ist eine Event Location und da hat zu dem Zeitpunkt ein Geburtstag stattgefunden. Das Museum ist tatsächlich auch darauf angewiesen. Und das Museums Konzept, das die haben, ist durch Mieten dieses Museums so wie es ist halt aufrechtzuerhalten. 

Lukas 

Klar glaube ich. 

Ralph 

Und das ist auf jeden Fall eine starke Einnahmequelle dafür. Und jetzt habe ich ja schon ein bisschen dieses Eröffnungskonzert angesprochen, aber im Detail sollte das mal Jan Reineke vermitteln, was denen jetzt so wichtig ist und wie sie es genau haben wollen. 

Jana Reineke 

Klassischerweise ist es ja so, dass man in ein Museum kommt und entweder man hat eine Führung, das heißt, man wird begleitet durch das Museum und bekommt etwas zu erzählen. Oder zumindest ist irgendwie jemand da, der am Kassenhäuschen sitzt und den Eintritt kassiert. Und vielleicht huscht noch irgendjemand durch die Räume, um zu gucken, dass auch bloß keiner was wegnimmt oder für Fragen zur Verfügung steht. Wir haben halt gesagt, das können wir so in der Form halt einfach gar nicht leisten. Und dann haben wir gesagt okay, wir können es ja so machen, wie viele andere ehrenamtliche Museen es ja auch machen. Wir machen jetzt nur noch einmal im Monat, zum Beispiel sonntags auf. Und dann haben wir gesagt Das ist aber eigentlich schade, weil im Grunde genommen gibt es ja Menschen, die hier unterwegs sind und die wollen ja auch ein bisschen was geboten bekommen. 

Und deswegen wollen wir eigentlich gewährleisten, dass das Museum auch breitere Öffnungszeiten hat. Und dann hat man wirklich ausprobiert und gesagt Okay, wir machen hier die Tore auf, man kann hier reingehen, wir haben eine Spendenbox aufgestellt und bisher hat das tatsächlich auch gut funktioniert. Wir bieten auch darüber hinaus eben auch Führungen an, das heißt, wenn man sich vorher bei uns meldet, ab zehn Personen kann man das machen, bieten wir auch eine Führung durchs Haus an, wo dann eben jemand mitgeht und eben auch die Stories hier zum Museum erzählt. 

Und mit der Variante sind wir bisher eigentlich immer sehr gut gefahren. 

Ralph 

Es braucht dann nur noch jemanden, um das Museum in der Früh aufzusperren bzw. um 10:00, wann es öffnet, und um 17:00 halt dann zuzusperren. 

Lukas 

Man sieht auch mal wieder, es ist einfach immer so, wie viele Menschen sich da ehrenamtlich engagieren, um so ein Projekt am Laufen zu haben, das ist total faszinierend, wie Museen und Kultur einfach irgendwie so viele Menschen für irgendwas scheinbar total Banales begeistern können. Also das ist wirklich, das lerne ich immer mehr durch die Arbeit mit Bitte nicht anfassen, wie cool das ist. 

Ralph 

Hmmm ja, mir ging es beim Museum im Besonderen so, was ja wirklich zeigt, dass es ein Gemeinschaftsprojekt ist. Ist ja nicht entstanden, wie bei anderen Museen, die wir jetzt besucht haben, bei einigen anderen Museen. Dass aus einer Sammlung, die jahrzehntelang gewachsen ist von einer Einzelperson, dass das irgendwie dann ja dann Museum umfunktioniert worden ist, sondern dass sich Leute Gedanken gemacht haben, wie können wir Heimatmuseum anders gestalten und dann rumgefragt haben, so im Bekanntenkreis, im Familienkreis, für die ganzen Objekte und dann halt eben durch dieses Ehrenamt wird das auch alles gestemmt. 

Und das finde ich total schöner Ansatz, dass das auch funktioniert. 

Lukas 

Ich sage, wir brauchen echt ein Museums Museum, wir müssen das irgendwie, da mal was machen in allen Museen, die hier mit dabei waren, irgendwie ein Exponat. Und dann erzählen wir die Geschichte der Museen. Das wäre echt sehr auch ein richtig cooles Gemeinschaftsprojekt. 

Ralph 

Na ja, aber ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass Jana Reineke mir gestanden hat, das gar nicht so leicht ist, das alles zu machen. Und dass gerade Nachwuchsproblem gibt mit Heimatverein, weil es halt so ein angestaubtes Image hat. Ja, das habe ich dich am Anfang gefragt, was du dir bei Heimatverein vorstellst. Und deswegen haben die so ihre Herausforderung damit, wie sie an an junge Menschen kommen. 

Es ist so, dass sie zum Beispiel im Stadtmuseum eine Sonderausstellung haben. Die wurde von Schülern komplett frei konzipiert und so können die halt quasi so ein bisschen verwirklichen, was sie eigentlich im Museum drin haben wollen. Und das Museum ist halt ein Arbeitskreis des Heimatvereins. Es gibt dann eben noch einen Arbeitskreis zur Nieheimer Flechthecke und dann gibt es aber auch noch für junge Menschen einen Arbeitskreis namens Jugend pro Natur, in der jüngere Menschen Naturschutzgebiete in der Umgebung errichten oder auch ins Zeltlager fahren, um die Natur intensiv zu erfahren. 

Und so versucht halt der Heimatverein Nieheim sich immer weiterzuentwickeln und zu gucken, Wie können wir das alles zeitgemäß machen? Und das Museum ist halt ein Weg. Und es ist ja auch gleichzeitig ein Tourismus Magnet. 

Lukas 

Was war denn dein Eindruck von der von der Ausstellung? War es dann vielleicht zu breit gefächert, dass es einfach nur irgendwelche banalen Alltagsgegenstände waren und ein paar, die eine witzige Story haben?  

Ralph 

Also es ist kein wissenschaftliches Museum in dem Sinne, dass da viel Hintergrundinformationen über Säcke vermittelt werden. Aber in der Sonderausstellung, die von Kindern konzipiert worden ist, da geht es um Umweltverschmutzung und wie Säcke, also Müll, da eine Rolle spielt und da habe ich dann schon ein bisschen was mitnehmen können. Aber ansonsten ist es, finde ich, eher so ein unterhaltendes Museum, das halt wie Jan Reineke schon gemeint hat, so für das Wort oder den Begriff Sack sensibilisieren soll. 

Lukas 

Und würdest du das jetzt empfehlen? Und wenn ja, für welche Zielgruppe? 

Ralph 

Also ich würde empfehlen, wenn man das Museum besucht und es ist durchaus einen Besuch wert, dass man aber vorab sich anmeldet für eine Führung und was auch ganz Tolles ist, es gibt sogar noch mehr Museen in diesem Ort. In diesem kleinen Ort gibt es nämlich noch ein Bier Museum zum Beispiel und man und es gibt so Kombination Führungen, dass man dann eben beide Museen besucht. 

So was würde ich da empfehlen. Ansonsten ist es jetzt nicht der große Zugewinn, muss ich ganz ehrlich sagen an Wissen, sondern es ist eher so ein Aha oder vielleicht auch ein bisschen Nostalgie, wenn man gerade so ältere Säcke sieht. Aber so richtig viel lernt man da nicht. 

Lukas 

Okay. 

Ralph 

So viel zu meinem Besuch im Museum und ich weiß nicht, ob das jetzt noch interessant ist, aber ich kann abschließend noch mal einen Bogen zum Anfang schlagen, nämlich zum Sackhüpfen bei Wetten dass? Weil ich ja überlegt habe, wie erzähle ich diese Geschichte heute? Wie fange ich da eigentlich an mit diesen Säcken? Da ist mir nämlich bei der Recherche aufgefallen, dass Sackhüpfen sogar mal im Rahmen der Olympischen Spiele stattgefunden hat. Wusstest du das? 

Lukas 

Nein. 

Ralph 

Das war 1904 in St. Louis in Amerika. Ganz, ganz irre Olympische Spiele übrigens, weil da hauptsächlich Amerikaner angetreten sind und auch ganz komische Disziplinen vorkamen und Sackhüpfen war Teil des Hindernislaufs. Die Athleten mussten am Anfang halt in einen Sack steigen, einige 100 Meter hüpfen und dann ging es weiter. Da mussten sie halt Hindernisse überqueren, überqueren usw. 

Aber komischerweise hat sich das ja nicht durchgesetzt. Es gab dann nie mehr Sackhüpfen bei den Olympischen Spielen. 

Lukas 

Wahrscheinlich, weil damals ein Sackhüpfen dafür gesorgt hat, dass die Leute die Menschenwürde angezweifelt haben. Also von daher vielleicht. Na ja, vielen, vielen Dank Ralph, für die Vorstellung des Museums und auch vielen Dank für den Aufbau der Geschichte. Weil ich hatte nämlich echt keinen Peil, dass du jetzt von Wetten, dass auf das Museum kommst. Also sehr schön. 

Ralph 

Schön. Ja, mich interessiert jetzt noch, worum geht es in der nächsten Folge? Kannst du schon irgendwas zu erzählen? 

Lukas 

Ja, Die nächste Folge wird die Actionreichste Folge, die wir bislang bei BNA hatten. Es geht um große Maschinen. Es geht um ganz viel Tradition. 

Ralph 

Aber es geht nicht ins Trecker Museum? 

Lukas 

Nein. Und es geht um etwas, wo ich auch ganz viel von meiner Kindheit wieder sehe, weil es nämlich ein Objekt ist, was ich besonders in meinem Opa verbinde. Also es ist kann ich einfach schon mal sagen, es war einfach ein tolles Erlebnis Museum und mir hat es wahnsinnig gut gefallen und ich würde auch sofort wieder hin. Aber mehr hört ihr in der nächsten Folge. Ich will da vielleicht nicht so euphorisch sein, weil dann keine Ahnung wirds Scheiße erzählt oder was weiß ich, aber es wird auf jeden Fall cool. 

Ralph 

Also ich freue mich auf jeden Fall schon mal auf die Reise in deine Kindheitserinnerungen. 

Lukas 

Wenn ihr jetzt hier bitte nicht anfassen alle Informationen über Säcke, Peitschen, Mausefallen und darüber hinaus gut findet, dann freuen wir uns natürlich, wenn ihr uns weiterhin so toll unterstützt. Wir freuen uns, wenn ihr uns weiterempfehlt, wenn ihr uns fünf Sterne Ratings gebt. Außerdem gibt es ja die Möglichkeit, dass ihr uns finanziell unterstützen könnt über Steady. Wir machen bitte nicht anfassen ehrenamtlich und uns ist es ganz wichtig, dass wir wirklich vor Ort sind und auch die Museen vor Ort besuchen und vor allem auch die Menschen vor Ort da zu Wort kommen lassen. 

Von daher in den Shownotes könnt ihr uns unterstützen über Steady. Wir würden uns sehr freuen. 

Ralph 

Auf jeden Fall. Bis zum nächsten Mal. 

Lukas 

Bis dann. Ciao. Tschüss.