Das Museum der unerhörten Dinge in Berlin

BITTE NICHT ANFASSEN! #15 – Das Museum der unerhörten Dinge in Berlin 

Show Notes 

Wart ihr schon einmal im Museum und habt euch gedacht: Was, wenn die Beschriftung zu dem Objekt einfach erfunden ist? Wenn das Objekt gar nicht so alt ist wie angegeben und auch nicht zu jener berühmten Persönlichkeit gehört? Wenn alles nur fake ist? In dieser Folge hat sich Ralph mit dem Faker Roland Albrecht getroffen. Ihm gehört das Museum der unerhörten Dinge in Berlin; eine Sammlung an gewöhnlichen Objekten, zu denen sich der Künstler außergewöhnliche Geschichten ausdenkt, die auf den ersten Blick wahr erscheinen, sich aber als Dichtung herausstellen. Eine Folge über Verschwörungstheorien, Johann Wolfgang von Goethe und Muscheln aus dem Urlaub.  

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Hilfreiche Links: 

Foto von Museumsbetreiber Roland Albrecht: https://mliwxygmrkph.i.optimole.com/cb:Jakn~4a38a/w:auto/h:auto/q:mauto/f:best/https://www.escucha.de/wp-content/uploads/20220504_163250-scaled.jpg  

Tagesschau-Artikel über Birds arent real: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-verschwoerung-birds-arent-real-101.html  

So sieht die Goetherose aus: https://mliwxygmrkph.i.optimole.com/cb:Jakn~4a38a/w:auto/h:auto/q:mauto/f:best/https://www.escucha.de/wp-content/uploads/20220808_214650-scaled.jpg  

Das Buch zur Ausstellung: 
https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1217-museum-der-unerhoerten-dinge-2.html  

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Infos zum Museum:  

Museum der unerhörten Dinge 

Crellestraße 5-6 

10827 Berlin 

http://www.museumderunerhoertendinge.de/  

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über BITTE NICHT ANFASSEN!:  

Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser. 

Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast. 

Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht. 

Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen. 

BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für’s Ohr. 

Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/ 

 Wenn ihr als Museum darüber nachdenkt, ob Podcasting etwas für euch ist – hier sind 10 gute Gründe dafür: https://www.escucha.de/gruende-fuer-museumspodcasts/
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Kontakt: 
Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/  
E-Mail: info[at]escucha.de  

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Podcast-Credits:  
  

Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger  
Produktion: Escucha GbR  
Podcast-Grafik: Tobias Trauth https://www.instagram.com/don_t_obey/  
Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)  

Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge! 

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Transkript:

Roland Albrecht

Meistens ich seh etwas und dann habe ich in dem Moment, wo ich das sehe oder finde, habe ich eine Assoziation. Ja und dann muss sich das Ding insofern bewähren, dass ich dann auf eine Woche auch noch die Assoziation habe, damit ich mit dem Ding was verbinde. Und dann entsteht daraus eine Geschichte.

(Intro)

BITTE NICHT ANFASSEN! Museum mal anders. Ein Podcast von Escucha.

Ralph

Hallo liebe Hörerinnen und Hörer! Hallo Lukas, es ist wieder so weit. Bitte nicht anfassen. Neuer Monat, neue Folge.

Lukas

Ja, hallo Ralph und auch von mir noch mal Hallo an alle draußen.

Ralph

Bitte nicht anfassen ist ja der Podcast eures Vertrauens, wenn es um skurrile kleine Museen geht. Das Konzept ist recht einfach erklärt. In jeder Folge besucht einer von uns ein Museum und erzählt dem anderen darüber, wie es war.

Lukas

Genau. Und da sind wir in so ganz verschiedenen kleinen, skurrilen, alternativen Museen und meistens ist das Spannende daran nicht nur das Museum, sondern auch die ganzen Geschichten, die dahinter schlummern. Und ich sage mal so ein bisschen die Metaebene hinter dem Museum, die wir für euch besuchen. Und jetzt sind wir schon mittlerweile angelangt bei Folge 15.

Ralph

Ne, Warte mal, ja doch, Du hast recht.

Lukas

15 ist es dann schon.

Ralph

Hast recht, du hast mir auch schon eine gute Steilvorlage gegeben mit diesen Geschichten, denn ich fang heute mal mit einer Geschichte an, sagt dir der Name Peter McIndoe was?

Lukas

Noch nie gehört.

Ralph

Also Peter McIndoe ist US-Amerikaner. Er ist Mitte 20 und hat das College abgebrochen und vor ein paar Jahren, also 2017, war Peter in Memphis, Tennessee, unterwegs mit Freunden. Als er zufällig eine Demonstration entdeckt hat.

Lukas

Zufällig von Elvis Anhängern?

Ralph

Ne, Wurzelanhänger. Nee, das war, ähm. Das war im Zusammenhang mit der Wahl von US Präsident Trump. Und es gab eben eine Gegendemonstration und dann kam ihm der Einfall: Hey, wir könnten da jetzt einfach mal mit demonstrieren, Ich bastel mir jetzt mal ein Schild und schreib da was drauf, was überhaupt nichts mit der Demonstration zu tun hat. Gesagt, getan, hat halt ein Schild genommen und hat draufgeschrieben Birds aren’t real. Also Vögel sind nicht echt. Und dann ist er mit diesem Schild halt mitmarschiert und wurde dann auch ab und zu von Leuten angesprochen und gefragt: Was heißt das dann? Was machst du da? Und dann hat er halt so eine Rolle angenommen und hat gesagt: Ja, Vögel existieren nicht. Das ist alles Bullshit, was uns da erzählt wird und hat dann so ein mediales Interesse erweckt, dass er quasi übers Internet bekannt wurde, über YouTube und andere Seiten, über Social Media.

Ralph

Dann hat sich echt relativ schnell so eine Bewegung draus gebildet, nämlich die Birds Aren’t Real Bewegung. Und das Ganze hat er dann auch nach einer Weile unterfüttert mit Informationen. Er hat wirklich wie so eine seine Geschichte drumrum gesponnen, in der es darum geht, dass die US-Regierung von 1959 bis 1971 alle Vögel umgebracht hat und durch Drohnen ersetzt hat, die aussehen wie echte Vögel und die sich aber auch aufladen, indem sie sich auf so ein Stromkabel setzen. Und wenn sie auf dem Auto kacken, dann ist der Vogelschiss eigentlich ein Peilsender, mit dem dann die Autos getrackt werden. Und die ganze Zeit hat Peter halt da diese Rolle gespielt und hat dann eben Leute gefunden, die da mitgemacht haben. Und so ist er dann immer wieder in Shows eingeladen worden. Es wurde drüber diskutiert und erst im Jahr 2021 hat er dann öffentlich zugegeben: Hey, das Ganze war nur ein Spaß. Ich wollte einfach mal gucken, wie so eine Verschwörungstheorie funktioniert. Und die Leute, die ihm gefolgt sind, die sagen auch: Hey, wir wussten ja die ganze Zeit, das war eigentlich nur Spaß. So, und warum erzähle ich dir eigentlich jetzt diese Geschichte? Was hat das mit dem Museum zu tun? Es ist so, dass diese Geschichte von Peter McIndoe, die hat auch Roland Albrecht mitbekommen. Roland Albrecht ist der Direktor von dem Museum, das ich besucht habe. Ich habe es ja in der letzten Folge schon angekündigt. Ich war ja in Berlin für dieses Museum. Und diese Geschichte von Peter, die ist bei ihm ja, sagen wir mal, auf fruchtbaren Boden gefallen. Und da können wir uns mal einen Ton anhören, nämlich Ton eins.

Roland Albrecht

Ich war mal mit Leuten zusammengesessen, und dann gab es so Verteilerkasten, da fing ich an, dass ganze Verteilerkasten hängen alle zusammen. Alle Verteilerkasten sind verkabelt auf der ganzen Welt miteinander. Ja, wenn genügend viel ein Netzwerk von Verteilerkasten sind, dann bilden die ja eine eigene Intelligenz heraus. Und die haben uns schon lang unterworfen. Und die Verteilerkasten haben die Menschen unterworfen, dahingehend, dass wir immer mehr Verteilerkasten bauen. Wir sind die Sklaven der Verteilerkasten, um immer die Reproduktion der Verteilerkasten zu garantieren. Und das habe ich erzählt, und die waren alle: Was? Stimmt das wirklich?

Lukas

Hä? Okay. Also, Moment, er hat sich jetzt quasi seine eigene Verschwörungstheorie ausgedacht, mit den Verteilerkasten. Und das heißt, es geht heute ums Verschwörungstheorie Museum in Berlin?

Ralph

Nee, das gibt’s leider noch nicht. Wäre mal eine gute Idee, finde ich. Aber es geht im Endeffekt um um Geschichten, ums Ausdenken. Und Roland Albrecht? Der hat das Ganze ja auch nicht ernst gemeint, sondern er hat das ja gleich nachdem er es seinen Freunden erzählt hat, hat er gesagt Hey, war nur Spaß. Ihm gefiel diese Idee einfach so gut, dass er gesagt hat, ich schreib da jetzt einen Text dazu.

Und diesen Text, den kann jeder, der mal ein Museum kommt, lesen. Und das Museum, um das es heute geht, das ist eben nicht das Verschwörungstheorie Museum, sondern das ist das Museum der unerhörten Dinge. Das ist jetzt ein Begriff, der klingt relativ abstrakt, aber das erkläre ich dir Bzw. Roland. Du musst dir das so vorstellen das Museum der unerhörten Dinge, das liegt in Berlin Schöneberg. Und zwar zwischen den Hausnummern fünf und sechs in der Straße. Das hat wirklich jetzt keine eigene Hausnummer, sondern das liegt dazwischen. Ist ja, find ich, ganz passend für dieses Museum. Und von außen sieht es recht klein aus. Also es ist auch sehr klein und ein bisschen wie ein Atelier. Also man kann durch so ein großes Fenster reingucken und dann sieht man da weiße Wände, relativ leerer Raum. Aber an diesen Wänden sind so Regale befestigt und auf diesen Regalen stehen ganz kleine Gegenstände, Dinge. Und das sind eben die Ausstellungsstücke von Roland Albrecht, Stücke aus ganz verschiedenen Materialien. Und eins dieser Stücke, das ist mir gleich aufgefallen, gleich ins Auge gestochen, nämlich eine Rose, eine Rose mit zwei Blättern, die aber aussieht, als wäre sie verrostet. Und darunter steht dann auf dem Text Blatt Goethe Rose. Also nicht Gürtelrose, sondern Goethe Rose, benannt nach Johann Wolfgang von Goethe. Und es geht eben darum, wenn man jetzt diesen Text liest, dass Goethe 1786 seine erste Italienreise unternimmt, und er reiste unter falschem Namen, nämlich unter dem Namen Johann Philipp Möller, und verbringt dann auch Zeit im tschechischen, also im heute tschechischen Karlsbad. Und ab hier lese ich jetzt mal einen kleinen Ausschnitt der Beschreibung vor. Hier zitiere ich.

Lukas

Vom Museum oder von was jetzt?

Ralph

Vom Museums Text.

Lukas

Alles klar. Ich habe keine Ahnung, worum es geht.

Ralph

Das klärt sich gleich. Ich fange an zu lesen: Der falsche Name sollte ihn vor dem allzu schnellen Zugriff seines Herzogs Karl August schützen, aber auch vor Neugierigen, denn er war mit seinem Werther in ganz Europa ein berühmter Mann. Unter falschem Namen aufzutreten, gab ihm zusätzlich ein Gefühl der Freiheit. Goethe fühlte sich schon eine ganze Weile unwohl in seiner Haut. Nichts wollte sich entwickeln, nichts gelingen. Die Arbeit für Herzog Karl August war ihm nach zehn Jahren fad geworden. Die Beziehung zu Charlotte von Stein entwickelte sich überhaupt nicht. Es wurde nur komplizierter. Er fühlte sich von ihr kontrolliert, in seiner Art getadelt. Alles um ihn herum empfand er als zäh und frisch, dunkel und versteinert, sich selbst als fixiert, festgezurrt und eng. Er fühlte sich wie die versteinerten Rosen aus Karlsbad, die es damals wie heute in diesem mondänen Kurort zu kaufen gibt. Papier Rosen, an denen sich, nachdem sie zwei Wochen im heißen Karlsbader Mineralwasser gelegen haben, Sprudel Stein ablagert, der so den Rosen ein versteinertes, rostiges Aussehen verleiht. Johann Wolfgang von Goethe nahm als Johann Philipp Möller eine dieser versteinerten Rosen in seinem Reisegepäck mit. Sie sollten ihn fortan auf seiner Reise daran erinnern, wie erstarrt er sich in Deutschland fühlte. Zitatende.

So, das heißt dann weiter. Ich muss jetzt ein bisschen zusammenfassen, weil das wirklich ein langer Text ist. Es heißt dann weiter, dass Goethe die Rose einem Gärtner in Palermo geschenkt hat. Und bis heute wird die Rose im Botanischen Garten in Palermo ausgestellt unter dem Namen La Rosa piertificata del Signor Goethe bzw kurz Rosa del Goethe.Und jetzt kommts! Schau mal, was ich hier hab. So, weil ich ich habe nämlich so eine Rose.

Lukas

Ja, hast du das Museum mitgehen lassen.

Ralph

Nee, es ist so, dass ich ja anscheinend offensichtlich auch so eine Goethe Rose habe. Ich habe die aber von meinem Onkel Erich geschenkt bekommen. Da war ich noch ein Kind und ich habe die eben bis heute, weil ich in meinem Kinderzimmer so eine Vitrine mit so Andenken drin habe. Und ich habe dann Roland Albrecht auch davon erzählt, worauf er gelacht hat und folgendes gesagt hat.

Roland Albrecht

Das ist eine ganz einfache Rose, die kann man bis heute noch kaufen. In Karlsbad, im Bad, da war ich mal, und da gab es einen Kiosk, das ist eine Papierrose, und die kann man da kaufen. Und dann ist mir eingefallen an so einem Kiosk, wo ich sie sah: Goethe ist von Karlsbad abgereist, seine Italienreise, das fiel mir dann ein. Und seine Frau, die war Papier Rosen Hersteller. Und diese zwei Basisinformationen, die hatte ich im Kopf. Und dann sah ich die Rose in Karlsbad, aber die hat er mitgenommen. Und dann schreib ich die Geschichte.

Lukas

Hä?

Ralph

Ja, ja, das ergibt alles Sinn. Also wir haben ja jetzt so eine Parallele zu dem, was Roland Albrecht ja vorhergesagt hat. Also er hat quasi irgendwie eine Inspiration, eine Idee. Dann schreibt er einen Text und dann gibt es diesen Text im Museum zu sehen, zu lesen. Dieser Dinge gibt es quasi 20 zu sehen im Museum, zumindest als ich da war. Die sind alle von ihm selbst ausgedacht, diese Geschichten, die sind also nicht echt, aber haben halt trotzdem so ein Fünkchen Wahrheit mit drin. Wie zum Beispiel, dass Goethe ja in Karlsbad war. Also das greift er ja auf. Nur er spinnt die Geschichte quasi weiter und fügt dann was Fantasievolles ein. Und das ist dann so, dass er wirklich auch viel dafür recherchiert und vermischt dann eben Fakt und Fiktion.

Und das hat er mir auch ein bisschen anschaulicher erklärt anhand von zwei Kerzen. Es gibt da noch auf einem Regal zwei Kerzen, die da stehen. Das sind, ich würde mal sagen, faustgroße Kerzen, die aussehen wie Hasen und darunter werden die betitelt als Ur-Hasen, als die Ur-Hasen von Joseph Beuys. Joseph Beuys sagte was?

Lukas

Klar, Künstler Düsseldorf Ja, sehr abstrakte Kunst und ist auch von Beuys das Zitat Jeder ist Künstler?

Ralph

Das ist gut möglich. Das würde auf jeden Fall zu ihm passen. Beuys hat viel Aktionskunst gemacht und den kennt wahrscheinlich auch jeder oder sehr viele Leute vom Sehen, weil er ja immer als Markenzeichen diesen Filzhut aufhatte. Wie jetzt Roland Albrecht auf diese Ideen kommt und wie er Fakt und Fiktion vermischt, das soll er jetzt uns mal erzählen.

Roland Albrecht

Als Beuys abgestürzt ist mit seiner JU auf der Krim, wie er beschrieben hat, dann ist er von Tataren gefunden worden, die haben ihn mit Filz umwickelt und Fett eingerieben und dann ist er aus Ohnmacht aufgewacht. Es beschreibt Beuys dasselbe in seiner Autobiographie. Und dann hat der gesehen, wie zwei Kerzen – die haben ihm die hingestellt – jetzt von mir dazu über, das ist von mir zwei Kerzen und drum hat Beuys sich immer wieder in seinem Kunstwerk auf den Hasen berufen. Das ist wieder Beuys, der hat sich ja wirklich darauf berufen, und der bringt auch Originalzitate vom Hasen. Jetzt füge ich also mehrere Sachen zusammen und füge dazu etwas von mir. Und ich sah diese Hasen, die hab ich wirklich in Russland gesehen, einmal. Und dann habe ich, da habe ich an Beuys gedacht. Und dann habe ich die Story irgendwie im Kopf gehabt. Aber um die zu schreiben, musste ich recherchieren.

Lukas

Okay, also Moment, das heißt, sein Museums Konzept ist, dass er einfach Geschichten erfindet und die zu bereits bestehenden Geschichten irgendwie hinzu dichtet und dazu jeweils Objekte hat. Und die stellt er aus.

Ralph

Genau. Aber es geht immer bei den Objekten los. Also er hat nicht die Geschichte und dann sucht er sich irgendwie ein Objekt, sondern es ist umgekehrt. Er hat halt erst diese Dinge, nachdem das Museum ja benannt ist und dann hat er eine Assoziation dazu. Das erklärt er auch gleich noch mal, Also nur damit man jetzt das noch mal versteht Es sind abgesehen von dieser Papierrose, die verrostet ist, sind das wirklich sehr gewöhnliche Dinge. Also das ist zum Beispiel das gewöhnlichste Objekt überhaupt, einen Stein, den er ausgestellt hat zum Beispiel, oder ein Spielzeugauto oder ein Löffel oder Schrottteile. Und er findet diese Dinge halt oft auf der Straße, wo das dann jemand anders weggeworfen hat oder wo es vielleicht am Straßenrand auch jemand bewusst zurückgelassen hat. Und dann nimmt Roland Albrecht halt diese Dinge, zieht sie sich an, hat Assoziationen damit und er hört sie. Ton Nummer vier.

Roland Albrecht

Natürlich ist es nicht ein Hören mit dem Ohr, ich nehme jetzt kein, kein Stethoskop für dieses Ding. Das Ding ist saublöd. Das sagt nichts (Gelächter). Nein, ganz ehrlich gesagt, meistens ich seh etwas und dann habe ich in dem Moment, wo ich das sehe oder finde, habe ich eine Assoziation. Ja, und dann muss sich das Ding insofern bewähren, dass ich dann auf eine Woche auch noch die Assoziation habe, damit ich mit dem Ding was verbinde. Und dann entsteht daraus eine Geschichte.

Lukas

Was macht Roland denn eigentlich sonst so? Was hat der für einen Background?

Ralph

Guckst du mir ins Skript oder was? Das würde jetzt tatsächlich als nächstes kommen. Roland Albrecht ist Künstler.

Lukas

Ich habe mir das fast gedacht.

Ralph

Er war jahrelang als Fotograf tätig und holt sich seine Inspirationen, wie er diese Dinge aufbereitet, auch ganz klar, sagt das selbst, von der Kunstrichtung Fluxus hast du vorher schon mal gehört?

Lukas

Ja, tatsächlich. Berühmteste Vertreterin von Fluxus ist doch zum Beispiel Yoko Ono.

Ralph

Ja, genau. Also Fluxus, das ist so eine auch eine Aktionskunst, oftmals Performancekunst. Also es ist halt in den 60er Jahren entstanden, des vergangenen Jahrtausends, Jahrhunderts, ja doch Jahrtausends. Stimmt doch beides. Egal, ist in den 60er Jahren entstanden und sollte halt so eine Gegenbewegung sein zu der elitären Kunst und Anti zu auch zu der Kunstszene. Und dass Kunst halt so vermarktet wird und dass nur reiche Leute sich Kunst leisten können und dass ist so ein Bildungs Ding ist. Und da gab es dann auch ganz ganz wüste Performancekunst, wo zum Beispiel ein Konzertflügel einfach zersägt worden ist oder wo man auch bewusst darauf verzichtet hat, Kunstwerke zu signieren, weil es ja auch oft so ist, man hat das Signatur Du was von welchen Künstlern das ist und dann wird dadurch der Wert gesteigert von einem Kunstobjekt. Beuys war übrigens auch eine Zeit lang im Fluxus unterwegs. Ein anderer Vertreter ist George Brecht, den Roland Albrecht sehr schätzt. Über den kann er auch mal ganz kurz was erzählen.

Roland Albrecht

Zum Beispiel George Brecht hat ein Bild gemacht. Unheimlich schön ist aber die Idee hier die Insel of Men, die bei England liegt, die sieht so ähnlich aus wie eine Insel in der Karibik. Und dann hat er gemeint, die müsste man alle 20 Jahren austauschen. Da ist ein Bild gemacht worden von einem Dampfer, der diese Insel in die Karibik bringt, weil da ist es immer so kalt. Und diese karibische Insel zur Abkühlung, die kommt dann 20 Jahre da hoch und allein so eine Idee zu haben, die finde ich einfach toll. Ja, und Fluxus hat etwas mit sehr ernst Gemeinten, Überlegtem, aber auch Blödsinn zu tun. Aber jetzt nicht blödsinnig im Sinne von Hahaha, so Schenkelklopfer, sondern da steckt mehr dahinter. Es gibt zum Nachdenken. Ich sage jetzt nicht, dass ich Fluxus Künstler bin, Gotteswillen, aber ich fühle mich dem nahe.

Lukas

Es korrespondiert ja mit dem, was er vorher gesagt hat. Dass er quasi sagt, er hat was ernst Gemeintes, also zum Beispiel irgendwelche Künstler, Biografien und fügt etwas hinzu, wo sicherlich auch der eine oder andere Blödsinn dabei ist.

Ralph

Ja, du lernst schon was, aber du musst da echt aufpassen, dass das nicht einfach so glaubst. Und diese Idee für das Museum der unerhörten Dinge, die ist Roland Albrechts 1997 gekommen. Also es ist schon über 20 Jahre alt. 25 Jahre gibt es ja dieses Museum. Da wurde nämlich in Dresden angefragt für die Galerie Raskolnikow. Das sollte eine Ausstellung konzipieren. Die hat er dann damals schon Museum der unerhörten Dinge genannt, und das hat er dann auch schon eben das gleiche Konzept. Danach wollte er das digital weiterführen, da wollte er so was wie eine Wikipedia Seite aufbauen, wo er quasi Artikel schreibt, die halt auch nur halb wahr sind, mit Verlinkungen auf irgendwelche anderen Halbwahrheiten, andere Dinge. Und dann war es aber so, also der war zu dem Zeitpunkt ja auch schon in Berlin, dass ihm eine Raum Einheit angeboten worden ist, nämlich in der Straße, in dem heutigen Sitz des Museums der unerhörten Dinge und dann hat er halt die die Chance wahrgenommen und das halt da reingesetzt als echtes Museum. Und das ist auch wirklich im Teil des Museums Verbunds, weil er erfüllt auch tatsächlich sehr viele Kriterien, die andere Museen auch haben. Er hat einen öffentlich zugänglichen Ausstellungsraum, er hat regelmäßige Öffnungszeiten, er hat Objekte, die er ausstellt, er arbeitet wissenschaftlich und er hat sogar ein Depot mit über 300 Objekten, die nach Gewicht sortiert sind.

Wie er schon angedeutet hat. Er ist Fluxus sehr nahe und bei Fluxus ist vieles lustig, aber es gibt auch einen ernsten Anspruch dabei. Und so ist es ja bei seinem Museum auch. Da ist es so, dass es zwar einfache Dinge sind, aber es sind jetzt keine besonderen Dinge, und und und. Das zu hinterfragen besondere Dinge. Damit meine ich jetzt zum Beispiel im Haus der Geschichte in Bonn. Da ist ja der Pullover von Helmut Kohl ausgestellt, den er anhatte, als er da die Verhandlungen hatte mit Gorbatschow. Und es ist eigentlich auch ein normales Ding. Aber dadurch, dass so eine historische Persönlichkeit wie Kohl den zu diesem Zeitpunkt auch noch anhatte, gewinnt das an Bedeutung. Und das kannst du ja nicht einordnen. Was das ist, welche Bedeutung das hat. Wenn du den Kontext nicht hast, dann ist das für dich einfach ein Ding. Aber im Gegensatz dazu hat halt Roland Albrecht diese ganz, ganz gewöhnlichen und vor allem unbedeutenden Dinge. Und das ist ihm ganz, ganz wichtig, dass es halt nur so unbedeutende Dinge sind. Er will gar nicht irgendwelche Prunkgegenstände haben.

Roland Albrecht

Jedes Ding hat eigentlich eine Bedeutung, wenn man es zulässt, wenn man die mit Bedeutung auflädt und das ist die Erzählung. Es ist so ähnlich, wie wenn man in Urlaub ist an der Nord Ostsee oder weiß der Teufel wo. Man findet am Strand eine Muschel, die soll mir niemand erzählen, dass es die erste Muschel des Lebens ist. Muscheln gibt es zu Zigtausenden, aber man nimmt die Muscheln mit nach Hause und an der Muschel hängt die Geschichte des ganzen Urlaubs. Und man denkt sich immer wieder, wenn man die Muschel sieht: Ich war dort im Urlaub und verbindet damit viele, viele angenehme oder blöde. Ich weiß, wie der Urlaub verlaufen ist, aber man verbindet damit etwas. So ist es bei allen Dingen glaube ich. Ich nehme es auf und gib den Dingen wieder eine Geschichte.

Lukas

Ja, sehr philosophisch, aber würde ich auf jeden Fall so unterschreiben. Erinnert mich auch übrigens wieder ans Elvis Museum, wo ja auch lauter Dinge drin sind, die eigentlich total alltäglich sind. Und nur weil es irgendwie mit Elvis Presley in Verbindung stehen, haben sie eine Bedeutung. Aber wären die nicht von Elvis Presley, dann wären die halt irgendwo anders. Also dann hätten die überhaupt keine Bedeutung. Und so stimmt es also. Letztlich sind die Erzählungen, die Objekten erst zu dem verhelfen, was es sind. Ja, ist ja eine ähnliche Strategie. Zum Beispiel mit dem Hosensack Museum in in Basel. Wo, wo ich war, falls du dich noch dran erinnern kannst, da war es ja auch so, das sind ja komplett alltägliche Gegenstände. Holzlöffel, Fiat 500 Modelle, das ist ja nichts, was irgendwie einen hohen materiellen Wert hat. Und nur aufgrund der Anordnung und nur aufgrund der Präsentation wird diesen Objekten eine Bedeutung gegeben und damit hat es musealen Wert.

Ralph

Oder wenn wir jetzt zum Beispiel das Wurzel-Museum heranziehen, diese Objekte sind ja nicht bearbeitet, sondern es sind ja einfach nur Wurzeln, die halten für den Aussteller, für den Bernd eine bestimmte Assoziation haben und dadurch halt eine Bedeutung gewinnen, dass zum Beispiel, dass er sagt: Ach, das ist doch ein Biber.

Lukas

Wir könnten ja vielleicht mal so eine Art Kategorisierung für die Bitte nicht anfassen Museen reinbringen, weil ich schon das Gefühl habe, dass je mehr Museen wir besuchen, desto mehr lassen sie sich in diese Kategorien einteilen. Zum Beispiel: Es gibt diese Museen, bei denen wir waren, die so ganz viel über Handwerk beschreiben, was vor Ort für ein Dorf ganz wichtig war Mausefallen, Peitschen und so was dann haben wir so diese Museen, die so ein bisschen anarcho sind, sag ich mal, wo es eigentlich eher darum geht, was macht ein Objekt zu einem Objekt, da würde ich sagen passt das Sack-Museum, Wurzel-Museum und jetzt auch hier Museum der unerhörten Dinge. Dann haben wir häufig noch so eher naturhistorische Geschichten oder generell Material Geschichten, wie zum Beispiel hier das Ziegelstein Museum oder das Zusatzstoffe Museum. Also ich finde wir könnten mal so eine Liste, so eine Kategorisierung irgendwie einführen.

Ralph

Wie würdest du denn eigentlich das Museum Vieille Montagne einordnen? Das war ja das, wo es um dieses Grenzgebiet geht. Das ist ja schon ein geschichtliches Thema.

Lukas

Ja, so wie das Levi Strauss Museum, das ist für mich Geschichtliches Museum, Lokal, Geschichtliches Museum. An alle Hörer:innen dann da draußen. Ihr müsst jetzt natürlich, so ihr das noch nicht geschafft habt, alle vorangehenden Folgen.

Ralph

Aber was Roland Albrecht erzählt hat, dass man quasi diesen Dingen einfach selber eine Bedeutung gibt. Das ist ja glaube ich was, wo jeder nachvollziehen kann. Mit dieserMuschel als Beispiel jetzt, weil ich weiß nicht, wie es dir geht, Du hast doch bestimmt auch Gegenstände, oder?

Lukas

Hunderte, Hunderte. Eines ist mir aufgefallen. Ich war vergangenen Sommer in München, habe da Freunde besucht. Da waren wir am Flaucher also quasi so eine Strand Region an dem Fluss, an der Isar, und da war ein Kieselstein. Es, es besteht ja nur aus Kieselsteinen, dieses Ufer. Dann habe ich einen umgedreht und stand da hinten hat jemand mit Edding Schand draufgeschrieben. Also Schande, nur ohne E. Da dachte ich mir Hey, wie geil ist das? Ja, den hab ich mitgenommen, weil ich mir dachte: es ist schon sehr geil, den Schandstein zu haben. Der Kontext ist so witzig, dass ich zufällig von Millionen von Steinen, die da liegen, genau einen habe, wo hinten was drauf steht.

Ralph

Ja und dass du jetzt auch noch weißt, unter welchen Umständen du den gefunden hast, in welchem Kontext sozusagen. Dadurch hat es auch Erinnerungswert. Ich habe nämlich auch kurz nachgedacht und mir sind sofort einige Gegenstände eingefallen, zum Beispiel habe ich so einen ganz kleinen Holzsplitter, der ist 15 Jahre alt und den habe ich damals eben auf der Abifahrt mitgenommen von Paris. Der erinnert mich jetzt immer an Paris oder ich habe noch in so einer Kiste ein Haarbüschel, wo ein Kaugummi drin klebt, Also der erinnert mich an eine Party, wo halt ein Mädel war und die hatte da diesen Kaugummi drin und dann sollte ich den irgendwie rausmachen. Dann habe ich den mit der Schere rausgeschnitten und weiß nicht, warum, aber irgendwie habe ich dieses Haarbüschel behalten.

Lukas

Vielleicht hattest du dich in die verguckt gehabt oder so?

Ralph

Ich habe es leider vergessen, wie die aussieht keine Ahnung, wobei vielleicht damals. Aber ich finde das total wichtig. Also diese Dinge, die eigentlich nichts wert sind, wie Haare, so oder ein Holzsplitter. Die haben für mich persönlich halt wirklich diesen Erinnerungswert. Das sind sie, die sind so eine Stütze für mich, weil hätte ich diese Gegenstände nicht, würde ich mich wahrscheinlich auch nicht mehr an diese Situation erinnern.

Lukas

Kann gut sein.

Ralph

Es ist also total subjektiv. Naja, was man halt mit diesen Dingen assoziiert, was man mit diesen Dingen in Verbindung bringt. Und so ist es ja bei Roland Albrecht im Endeffekt auch. Der sieht was und dann drückt er einem ja seine Geschichte quasi auf. Also freundlich. Es klingt so hart.

Lukas

Wie viel Zeit hast du denn in dem Museum verbracht? Bei Roland Albrecht?

Ralph

Na ja, ich war da schon zwei Stunden, aber halt auch um viel mit ihm darüber zu reden. Wie so oft in Museen ist es ja ganz spannend zu erfahren, was sich die Leute dabei gedacht haben.

Lukas

Und wie viele Leute gehen da so hin?

Ralph

Schon viele. Ich weiß nicht wie viele, aber er sagt, dass es Berlins meistbesuchtes Museum ist, wenn man es auf die Quadratmeterzahl herunterbricht.

Lukas

Besucher pro Quadratmeter Museumsfläche. Aber ist das jetzt die Wahrheit oder ist das jetzt die Behauptung?

Ralph

Ich würde mal sagen, es ist eine Behauptung, die schwer nachzuprüfen ist.

Lukas

Das ist richtig.

Ralph

Also bei ihm weiß man nie so wirklich, wie er es jetzt meint. Ich habe ihn ja zum Beispiel auch gefragt, wie es mit seinem Museum weitergehen soll in Zukunft. Weil Roland Albrecht ist ja jetzt auch schon 70 Jahre alt und dann hat er gesagt, er macht eine Hafenkneipe draus, weil wenn das ja mit dem Klimawandel so weitergeht, dann steigt der Meeresspiegel und irgendwann liegt es dann quasi am Meer und dann kann er aus dem Museum der Dinge eine Hafenkneipe machen.

Lukas

Also ganz ein verrückter Typ.

Ralph

Sehr sympathisch, sehr lustig. Ja, und ich habe mich mit ihm auch nach dem Museumsbesuch noch ein bisschen vor das Museum gesetzt und haben einen Kaffee getrunken. Also es war wirklich sehr angenehm. Und um auf deine Frage zurückzukommen, da war ja wahrscheinlich gefragt wieviel Zeit braucht man eigentlich, um durch dieses Museum zu kommen? Weil es ist ja ein sehr textlastiges Museum. Das heißt, es geht ja darum, wirklich diese Sachen durchzulesen. Diese Texte, und ich denke, da bist du in vielleicht einer Stunde, eineinhalb Stunden durch. Aber weil das eben so textlastig ist und er auch ein gewisses Vorwissen braucht, richtet sich das Museum jetzt nicht an Kinder oder Jugendliche.

Lukas

Also wahrscheinlich. Du musst doch zumindest grundlegend Ahnung von Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert haben, schätze ich mal?

Ralph

Ja.

Lukas

Zumindest einige Namen gehört haben, um es irgendwie einordnen zu können.

Ralph

Also wer jetzt nicht weiß, wer Goethe ist, das sollte vielleicht auch nicht in das Museum gehen. Also würde ich das jetzt mal von der Dimension her nahelegen.

Lukas

Und würdest du noch mal hingehen?

Ralph

Ja, ich würde noch mal hingehen. Aus zwei Gründen. Der eine ist ja der, dass viele Dinge noch unerhört sind. Die liegen ja im Depot und immer wieder findet er neue Dinge und tauscht das dann aus. Das heißt, wenn ich das nächste Mal hingehe, das sind dann bestimmt andere Dinge ausgestellt. Und zweitens würde ich ihn tatsächlich einfach gern mal wieder auf einen Kaffee treffen und mich mit ihm darüber unterhalten, was es Neues gibt. Das klingt jetzt vielleicht irgendwie echt doof, aber ich habe mich sehr, sehr wohlgefühlt.

Lukas

Ich finde, es klingt überhaupt nicht doof. Das ist mir auch schon ein paar Mal passiert, dass diese Leute, die so ehrenamtlich oder halt nebenbei so von Museen, dass es echt ziemlich coole Leute sind.

Ralph

Die haben echt interessante Sachen zu erzählen.

Lukas

Ja, auf jeden Fall. Ja, du hast das schon angekündigt, dass es ein bisschen so um die Metaebene geht, Aber mir fällt jetzt auch nichts mehr ein, was jetzt noch irgendwie offengeblieben ist. Ich müsste mir halt auch mal angucken. Das mache ich vielleicht mal, wenn ich in Berlin bin.

Ralph

Kann ich sehr empfehlen. Ich finde halt, dass das ein Museum ist, das, wenn du dich darauf einlässt, dass das dich halt noch mal zum Nachdenken anregt. So wie wir halt jetzt auf dieser Metaebene ein bisschen drüber sprechen. Was macht ein Museum aus oder auch mit diesen Kategorien, dass wir jetzt überlegt haben, okay, in welche Kategorie fallen eigentlich die Museen, die wir besucht haben? So ein Museum ist das und das ist ein Besuch, von dem du zehren kannst oder was mitnimmst oder nicht, nur halt jetzt was lernst, während du da bist, sondern wo du halt dann ins Denken kommst.

Lukas

Wir könnten hier mal das bitte nicht anfassen Museum gründen, wo wir quasi Dinge ausstellen, die alle in kleinen Museen drin sind und dann quasi jedes Mal, dass wir quasi aus unserem Podcast ein Museum machen.

Ralph

Hey, ganz ehrlich, habe ich auch schon überlegt.

Lukas

Jeder soll also bei jedem Museum, wo wir bislang waren, die sollen uns alle ein Objekt irgendwie als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen und dann stellen wir das irgendwo außen an, nennen wir das das Museums Museum.

Ralph

Ja, genau. Museum der Museen. Ja, warum nicht?

Lukas

Dann sammeln wir von jedem ein Foto und quasi die Leute hinter skurrilen Museen und widmen denen ein Museum. Und die kriegen alle freien Eintritt. Jedes Jahr. Lass uns das mal überlegen. Ich finde die Idee, ein Museums-Museum zu gründen gar nicht so doof. Müsste mal überlegen, wie wir das machen.

Ralph

Ich habe jetzt schon so einen langen Zeitplan, so lang Zeitplan oder Wunsch, besser gesagt, dass wir das jetzt noch drei Jahre machen oder bis jetzt noch zwei Jahre, weil dann haben wir 36 Museen besucht und dann können wir daraus ein Kartenspiel machen, ein Quartett.

Lukas

So ein Quartett?

Ralph

Ja, das ist doch geil.

Lukas

Ja, aber wir dürfen unsere ganzen zukünftigen Ideen nicht so raus plappern, weil sonst wird es vielleicht von jemanden kopiert. Ja gut, dann würde ich sagen, bevor es jetzt zu sehr ins Wilde abdriftet und bevor wir zu viele unsere Marketing Ideen hier raus posaunen. Vielen Dank, Ralph, dass du für mich, für uns, für alle da draußen in Berlin warst und das Museum der unerhörten Dinge besucht hast.

Ralph

Gerne, hat mir Spaß gemacht.

Lukas

Gut.

Ralph

Und kannst du denn was über deinen nächsten Besuch erzählen? Wohin soll es gehen?

Lukas

Ja, also es wird aller Voraussicht nach, aller Voraussicht nach – Es ist noch nicht ganz sicher. Es wird wieder um Dinge gehen, die dafür sorgen, dass es Menschen danach besser geht.

Ralph

Ja, das finde ich gut. Ein positiver Ansatz finde ich gut.

Lukas

Ja, es ist ein sehr positiver Ansatz. Das sind Dinge, die die Menschheit schon seit Jahrtausenden benutzt. Jeder von uns einmal in der Hand hatte, die aber eigentlich nur dafür gut sind, an was anderes ranzukommen, was die Menschen glücklich macht. Und darum wird es gehen.

Ralph

Hm. Ja, ich weiß Bescheid.

Lukas

Ganz klar.

Ralph

Ja, dann sind wir jetzt am Ende angelangt. Vielen Dank für alle, die so lange durchgehalten haben. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn ihr den Podcast weiterempfehlen würdet, wenn ihr fünf Sterne da lasst, wenn ihr eine Bewertung schreibt. Wir lesen auch gerne diese Bewertungen Und ja, bleib gesund.

Lukas

Macht’s gut. Bis dann. Ciao.

Ralph

Ciao, Ciao.